Imkertage Alpenrhein

von Matthias Kern

Auch in diesem Jahr waren die Imkertage Alpenrhein ein herausragendes Ereignis für Imker und Fachleute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Die Veranstaltung hebt sich insbesondere durch den praktischen Teil am Freitag hervor, der den Teilnehmern die einzigartige Gelegenheit bietet, erfahrenen Imkerprofis direkt bei der Arbeit an den Bienenvölkern zuzusehen und Frage zu stellen.

Beim Praxistag wurden die Imkerinnen und Imker in Gruppen aufgeteilt und begleiteten Experten wie Ralf Kolbe, Eugen Neuhauser, Hermann Bohle oder Franz Roider zu den Bienenvölkern. Dort führten sie gemeinsam die Frühjahrsrevision durch und schiedeten die Völker, um sie optimal auf die kommende Saison vorzubereiten.

Dank der geografischen Lage nahe der Grenzen war das Publikum international: Imker aus Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland und Österreich, insbesondere aus Vorarlberg und Tirol, nahmen an der Veranstaltung teil. Auch die Buckfast-Gemeinschaft war vertreten, darunter Mitglieder von Buckfast Bayern und Buckfast-Süd.

Nach dem Praxistag stellte Peter Buchner sein Buch „Waldtracht von Fichte und Tanne“ vor. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich intensiv mit der Waldtracht und leitet in Vorarlberg eine Waldtrachtbeobachtungsgruppe. Mit seinem Werk schließt er eine bedeutende Lücke in der Fachliteratur zur Waldtracht.

Der Samstag stand im Zeichen hochkarätiger Fachvorträge. Ralf Kolbe präsentierte seine Betriebsweise und den Jahresverlauf in seiner Imkerei, während Bernhard Heuvel über die aktuelle Lage des Honigmarktes und die neuesten Untersuchungen zu Honig referierte. Josef Basl-Zeilinger, bekannt als „Jupp“, stellte seinen Klimadeckel vor und gab Einblicke in dessen Entwicklung und Hintergründe. Ein weiterer spannender Vortrag von Christian Steube widmete sich der grundlegenden Frage: „Was ist Honig?“.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Präsentation des Ländlemarketings, einer Initiative der Landwirtschaftskammer Vorarlberg in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelhändler SPAR. Diese einzigartige regionale Vermarktungsstrategie ermöglicht es Vorarlberger Imkern, ihren Honig zu fairen Preisen zu verkaufen. Sie füllen den Honig selbst in Gläser ab und versehen ihn mit dem Ländlemarketing-Etikett, während das Ländlemarketing sich um Vertrieb, Marketing und Markenaufbau kümmert. Dieses Modell ist bislang einzigartig und ein vielversprechendes Beispiel für nachhaltige, regionale Wertschöpfung. Mehr Informationen dazu gibt es unter: Ländle Honig.

Zusätzlich präsentierte Ralf Kolbe erneut die Rähmchenwaschanlage von Bienen Ruck.

Den gelungenen Abschluss der Imkertage bildete das beliebte „Couchgeflüster“. In entspannter Atmosphäre wurden zentrale Themen wie Varroaresistenzzucht, die Ausbildung in der Imkerei sowie aktuelle Herausforderungen der internationalen Imkerei lebhaft diskutiert.

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