Die Gemeinschaft der europäischen Buckfastimkerr e.V tritt in die Bewerbungsphase zur Anerkennung des „Zuchtweges der Buckfastbiene“ als immaterielles Kulturerbe der Menschheit ein und wird sich voraussichtlich 2025 entsprechend bewerben.

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e.V (GdeB) in Neuenstein Aua, wurde eine bedeutende Entscheidung getroffen: Die Bewerbung für die Aufnahme des „Zuchtweges der Buckfastbiene“ als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit bei der UNESCO soll angestrebt werden.

Die Initiative, die Buckfastzucht als immaterielles Weltkulturerbe zu schützen und zu bewahren, wurde von Tino Lorz und Christian Schneider vorgestellt, die Mitgliederversammlung wurde über die Vorteile und Modalitäten dieses Vorhabens informierten. Der Vorstand der GdeB bekam von der Mitgliederversammlung eine breite Zustimmung zu diesem Vorhaben.

Was ist Immaterielles Kulturerbe? Immaterielles Kulturerbe umfasst kulturelle Ausdrucksformen, die auf menschlichem Wissen und Können basieren und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese lebendigen Traditionen werden von Gemeinschaften geprägt und kreativ weiterentwickelt. Dazu gehören mündlich überlieferte Traditionen, darstellende Künste, gesellschaftliche Bräuche, Rituale, Wissen über Natur und das Universum sowie traditionelle Handwerkstechniken.

Die Bewahrung von Immateriellem Kulturerbe zielt auf die Sicherung der Lebendigkeit und Lebensfähigkeit dieser kulturellen Ausdrucksformen ab. Dabei handelt es sich nicht um die Konservierung eines bestimmten Zustands, sondern um die Fähigkeit zur Entwicklung und Anpassung an veränderte Umstände. Die Weitergabe von Immateriellem Kulturerbe erfolgt durch informelles Lernen und praktische Anwendung.

Der Prozess der Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe Die Aufnahme einer kulturellen Ausdrucksform in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ist ein mehrstufiges Verfahren. In Deutschland sind die Bundesländer, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission daran beteiligt. Derzeit gibt es 144 Einträge im Bundesweiten Verzeichnis, das quantitativ nicht begrenzt ist.

Die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis ist eine öffentlich sichtbare Anerkennung, jedoch nicht mit direkter finanzieller Unterstützung verbunden. Diese Anerkennung ist Voraussetzung, um nach einer erneuten Evaluierung an die UNESCO für die Aufnahme in internationale Listen des Immateriellen Kulturerbes nominiert zu werden.

Warum der Zuchtweg der Buckfastbiene als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit? Der Zuchtweg der Buckfastbiene ist besonders, weil hier zum ersten Mal das Verfahren der allgemeinen Haustierzucht auf die Honigbiene angewandt wurde. Die Buckfastbiene ist natürlich mit Bruder Adam, dem „Schöpfer“ dieser Bienenrasse, verbunden. Er begann in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im Kloster Buckfast in England, diese Biene nach den Methoden der Kombinationszucht zu züchten. Die theoretischen Grundlagen für diesen Zuchtweg lieferte das Buch „Bienenzüchtungskunde“ von Ludwig Armbruster, der ab 1923 Professor und Direktor des Instituts für Bienenkunde an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin-Dahlem war.

Für den Erfolg und die Verbreitung dieser Bienenrasse, die heute von den meisten Berufsimkern in Europa gehalten wird, darf auch Franz Fehrenbach nicht vergessen werden, der mit Bruder Adam viele Reisen durch Europa, Afrika und den Nahen Osten unternahm und finanzierte. Bruder Adam suchte nach regionalen Unterarten mit interessanten Eigenschaften, um diese in den Buckfaststamm zu integrieren. Später schlossen sich die Buckfastimkeinnen und -imker zur Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e.V. zusammen, um das Erbe der Buckfastbiene zu pflegen und in die Zukunft zu führen.

Die Aufnahme der Buckfastimkerei in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Menschheit würde nicht nur die Anerkennung und den Schutz dieser Tradition bedeuten, sondern auch dazu beitragen, die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in Deutschland und Europa zu würdigen und zu erhalten.

Für weitere Informationen zur Bewerbung des Zuchtweges der Buckfastbiene als immaterielles UNESCO Kulturerbe besuchen Sie bitte www.unesco.de.