Heute möchten wir an einen besonderen Pionier der modernen Bienenzucht erinnern: Karl Kehrle, besser bekannt als Bruder Adam.
Er wurde vor 125 Jahren am 3. August 1898 in Mittelbiberach geboren.
Im Alter von zwölf Jahren trat Bruder Adam in die englische Benediktinerabtei Buckfast ein, wo er seinen Ordensnamen Adam wählte. 1919 übernahm er die Leitung der Klosterimkerei. Den Auswirkungen der Acarapiose, durch die die Völkerzahl stark dezimiert war, wollte er mit züchterischen Mitteln begegnen. Er studierte die Lehren von Ludwig Armbruster und entwickelte einen Zuchtweg zu einer erbfesten Honigbienenrasse, die nicht nur der Krankheit widerstand, sondern darüber hinaus neue, nützliche Eigenschaften besaß. Nach dem Kloster erhielt diese Biene den Namen „Buckfastbiene“ und wurde weit über die Klostermauern hinaus berkannt und beliebt.
Bruder Adam war ein leidenschaftlicher Bienenzüchter und trat auf der ganzen Welt für seine Ansichten ein. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen, darunter die Ehrendoktorwürde der Universitäten Exeter und Uppsala sowie das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und die Aufnahme als Officer in den Order of the British Empire (OBE).
1992 musste er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Leiter der Klosterimkerei niederlegen. Die Zucht der Buckfastbiene nach dem von ihm aufgezeigten Zuchtweg wird von vielen Bienenzüchtern weltweit erfolgreich fortgeführt. Die Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e.V. hatte sich mit ihrer Gründung zum Ziel gesetzt, sein Erbe, die Buckfast-Biene und den Zuchtweg Bruder Adams, zu pflegen und weiter zu entwickeln.
Sein Lebenswerk und seine Leidenschaft für die Bienen haben eine bemerkenswerte Gemeinschaft von Imkern und Bienenzüchtern geschaffen, die die Buckfastbiene und das Erbe von Bruder Adam mit Stolz pflegen.
Möge seine Hingabe für die Bienenzucht uns weiterhin inspirieren und als Vorbild dienen.
Wir gedenken heute mit Dankbarkeit und Respekt dem Leben und Werk Bruder Adams.